An allen Wochentagen sind unsere Kurierdienste in der Region unterwegs und nehmen in Arztpraxen und Kliniken die Gewebeproben zur Diagnostik in unserem Institut entgegen. Zu jeder Probe gehört ein ausgefüllter Untersuchungsantrag des behandelnden Arztes, der persönliche Daten des Patienten enthält.

Auf dem direkten Weg werden die Probenbestände, sicher transportiert in einem Stahlkoffer, zurück ins Institut gefahren.

Im Eingangscounter unseres pathologischen Institutes werden die Proben entgegengenommen. Dort werden sie auf Vollständigkeit überprüft und den entsprechenden Antragsformularen zugeordnet.

Die Gefäße werden analog dem Antragszettel mit einem Barcode versehen; die Probekapseln beschriftet.

Alle Fälle werden von einer Sekretärin zur Dokumentation im Computer angelegt.

Die Medizinisch-Technischen AssistentInnen bereiten im Labor die weitere Bearbeitung der Proben vor. Dabei werden relevante Areale aus größeren Proben von den Fachärzten in eine verarbeitbare Größe zurechtgeschnitten.

Mit Pinzetten werden die Proben-Zuschnitte in Plastikkapseln überführt, damit ein histologisches Präparat angefertigt werden kann. Für die mikroskopische Untersuchung sind durchstrahlbare Präparate notwendig.

In verschiedene Lösungen und Konservierungsstoffe getränkt und über Nacht in einem Automaten eingelagert, wird der Probe Wasser entzogen und durch 40 Grad warmes flüssiges Paraffin-Wachs ersetzt.

Am nächsten Morgen erfolgt der Ausguss des flüssigen Wachses aus der Kapsel in eine entsprechende Form.

Der Histotechniker stellt kleine Paraffinquader her, die das Gewebe beinhalten. Dazu lässt man das vorerst heiße Paraffin erkalten und erstarren. Somit erhält es die notwendige Festigkeit, um an Spezialgeräten dünne Schnitte herstellen zu können.

Mit einem Mikrotom werden im Labor hauchdünne Schnittpräparate in einer Dicke zwischen 2 und 5 Mikrometer angefertigt. Der Schnitt muss dünn genug sein, damit sich Zellen nicht überlagern und jede einzelne Zelllage später begutachtet werden kann.

Durch ein Wasserbad gezogen, glättet sich das Wachs und wird faltenfrei.

Mit einem Pinsel werden die farblosen Paraffinschnitte auf einen Glasobjektträger übertragen.

Luftversiegelt wird das Präparat durch spezielle Deckgläschen.

Um für eine Beurteilung im Mikroskop die Gewebestrukturen und Zellen sichtbar zu machen, braucht es die Behandlung der Schnittpräparate mit verschiedenen Farbstoffen. In einem speziellen Färbeautomaten werden die Glasobjektträger mit den Schnitten in spezielle Lösungen eingetaucht.

Innerhalb von drei Stunden sind die Schnitte mit Chemikalien eingefärbt und stehen dem Pathologen zur Begutachtung bereit.

Der Befund wird nun vom Facharzt/Fachärztin für Pathologie unter dem Mikroskop untersucht. Anhand des Ergebnisses lassen sich der Tumor/die Krankheit spezifisch klassifizieren und genau definieren; der passende, individuelle Therapieweg für den jeweiligen Patienten kann erarbeitet werden.

Bei nicht eindeutigen und besonders komplizierten Befunden begutachten alle ÄrztInnen in der Runde gleichzeitig das Gewebe unter dem Mikroskop und diskutieren gemeinsam das Ergebnis.

Für Nachbefunde und weitere Untersuchungen werden Schnittbefunde und Paraffinblöcke in unserem Institut dauerhaft archiviert.